Wenn ein Speichermodul defekt ist oder Ihnen Ihr vorhandener RAM Speicher zu knapp wird, ist es auch einem Normalverbraucher möglich seinen Arbeitsspeicher in wenigen Schritten zu erweitern bzw. zu ersetzen. Einige Dinge sollte dabei im Vorfeld allerdings abklärt werden.
Wie viel Arbeitsspeicher ist bereits verbaut, wie viel Speicher ist überhaupt möglich.
Das Handbuch zu Ihrem PC oder Notebook liefert Ihnen einen ersten Eindruck über ihre momentane Arbeitsspeicher Konfiguration, gibt Ihnen aber auch Auskunft wie viel RAM maximal in Ihrem Rechner verbaut werden kann. Auch finden Sie hier alle notwendigen Angaben zum dort verbauten Speichertypen.
Alternativ zum Handbuch können Sie auch mit einfachen Windows Bordmitteln oder externer Software Ihren bereits verbauten Arbeitsspeicher auslesen. Im Artikel „Wie man die Größe, Geschwindigkeit und Typ seines Arbeitsspeichers herausfindet“ finden Sie hier für einige Tipps und Anleitungen.
Die drei entscheidenden Fragen bei einem Arbeitsspeicher Upgrade sind:
- Wieviel Arbeitsspeicher ist möglich (Speicher Konfigurator)
- Welcher Speichertyp (z.B. Bauform, Anzahl der Pin) passt in meinen Rechner
- Wieviel freie Speichersteckplätze stehen mir zur Verfügung
Der maximale Arbeitsspeicher ist auch abhängig von Ihrem verwendeten Betriebssystem
Die maximale Arbeitsspeicher Konfiguration hängt neben Ihrer Hardware (adressierbarer Speicherbereich) auch von Ihrem verwendeten Betriebssystem ab. Bei 32-Bit Betriebssystemen sind maximal bis zu 3,5 GiByte Speicher möglich (4 GiByte abzüglich der notwendigen Hardware – und Softwaretreiber die schon beim Hochfahren Ihres Rechners im Vorfeld in den Speicher geladen werden). Nur bei einem 64-Bit Betriebssystem kann der Arbeitsspeicher ab einer Größe von 4GB und mehr voll ausgeschöpft werden. So sollten Sie also bei Bedarf und Möglichkeit zusätzlich Ihr Betriebssystem wechseln.
Speichertyp
Idealerweise besorgen Sie sich ein baugleiches Speichermodul (Speicherfamilie, Taktfrequenz und Volt). Die Bausteine der unterschiedlichen der Speicherfamilien wie z.B. DDR, DDR2 oder DDR3 sind nicht zu einander nicht kompatibel. Dagegen sind Speicher innerhalb einer Familie mit unterschiedlicher Taktfrequenz und Latenzen zu einander kompatibel. Der schnellere Speicher passt sich dem automatisch dem langsameren Modul an.
Die bei der Taktung erlaubten Maximalwerte sind immer abhängig vom verwendeten Prozessor und Motherboard (Speichercontroller). Ein sichtbare Leistungssteigerung durch eine höhere Taktung im Normalbetrieb ist eher gering.
Weitere zu beachtende wichtige Unterscheidungskriterien sind die Anzahl der Pins (Steckkontakte), aber auch Speichertechniken, wie unbuffered, bzw. registered ECC (Error Correcting Code), die vor allem im Serverbereich zur Anwendung kommen. Diese sind im Vergleich zu non-ECC, aber auch untereinander nicht kompatibel.
Speichersteckplätze (Slots)
Entscheidend bei einem Speicherupgrade ist die Anzahl der Speichersteckplätze. Selten sind die Arbeitsspeicher fest verlötet. Manchmal ist ein RAM Modul fest verlötet, das andere austauschbar. Wichtig vor einem Arbeitsspeicher Upgrade ist es auf jedenfalls zu wissen, wie viele Speichersteckplätze sind vorhanden und wie viele noch frei. Sind alle Slots belegt, muss ein schon vorhandenes Modul ausgetauscht werden.
Die meisten Computer sind heute im Dual Channel Modus lauffähig. Das heißt konkret, dass der Speichercontroller jeweils zwei Module parallel bedienen und die Speichertransferrate somit verdoppelt werden kann. Die dazu gehörigen Speicherplätze sind hierfür farblich markiert. Voraussetzung für den Dual Channel Modus sind jeweils zwei Speicher selbiger Bauart und Größe. Bei falscher Konfiguration laufen die Speicher ansonsten im Singlemodus. Eine Weiterentwicklung des Dual Channel Modus sind Tripe Channel und Quad Channel, die jeweils drei bzw. vier identische Speichermodule benötigen.
Ein ideales Speicherupgrade ist abhängig von Ihrem weiteren Vorhaben. Planen Sie mit einem eventuell weiteren Speicherupgrade, so würde ich Ihnen bei zwei freien Slots zum Beispiel ein 8 Gigabyte Modul empfehlen, ansonsten wären 2 mal 4 Gigabyte empfehlenswerter, insbesondere wenn Dual Channel möglich ist. In unserer Datenbank finden Sie alle notwendigen Informationen hinsichtlich des Arbeitspeichers für über 130.000 unterschiedliche Computer Modelle der verschiedenen Hersteller. Grundlagen zum Arbeitsspeicher Einbau finden Sie hier.